Hicham Zemmouri Rochdi

Managing Director Bonds

Rodrigo Araya Arancibia

Managing Director Bonds

Wir freuen uns, dass 71% unseres Anleihenportfolios in Fonds investiert sind, die ökologische und gesellschaftliche Schäden vermeiden wollen. Weitere 9% des Anleihenportfolios entfallen auf Fonds, die Stakeholdern nützen oder Lösungen für ökologische und soziale Herausforderungen bieten. Dazu zählt auch ein Fonds, den wir 2023 neu aufgenommen haben (vgl. Abbildung 13).


12% unseres Anleihenportfolios entfallen auf Fonds, der Kategorie „Schäden möglich/absehbar“. Das liegt vor allem am Emerging-Market-Teil, wo Nachhaltigkeitskennziffern noch immer lückenhaft sind (s. u. zur Dekarbonisierung). Außerdem investieren wir bisweilen in passive ETFs, die den Index abbilden und für die wir, wie generell bei passiven Fonds, keine Nachhaltigkeitsanalysen vornehmen.

Aufnahme eines verantwortlich gemanagten internationalen High-Yield-Fonds

Der neue Fonds hilft der Umwelt und ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Zunächst einmal ist er kein europäischer Fonds für grüne Anleihen mit möglicherweise niedrigeren Renditen. Vielmehr handelt es sich um einen internationalen verantwortlich gemanagten High-Yield-Fonds, der Dekarbonisierung mit höheren Erträgen verbinden will. Der Fonds verfügt über explizite CO2-Ziele und strenge Ausschlussregeln. Sie gelten für fossile Brennstoffe, Tabak, Luftfahrt und Verteidigung sowie Emittenten, die die Grundsätze des UN Global Compact missachten.


Der neue Fonds ist führend bei Nachhaltigkeits- und Umweltlösungen. Dennoch war unser wichtigstes Auswahlkriterium die gute Finanzperformance. Dass der Fonds dazu beiträgt, unsere Portfolios bis 2024 zu dekarbonisieren, ist ein zusätzliches Plus. Durch seine Aufnahme in unser Portfolio ist die CO2-Intensität der High-Yield-Investitionen deutlich gesunken. Durch unsere frühzeitige Anlage haben wir unseren Kunden auch einen Gebührenvorteil gesichert. Derartige Qualitätsfonds mit überdurchschnittlichen Ertrags- und Nachhaltigkeitszielen sind im High-Yield-Bereich selten.

Die Herausforderungen der Emerging Markets

Ein anderer Fonds investiert in Emerging-Market-Anleihen, und zwar in Staatsanleihen aus unterschiedlichen demokratisch regierten Ländern. Durch den Ausschluss von Ländern mit Demokratiedefiziten weicht er von der Benchmark ab. Das sorgt für zusätzliche Portfoliosrisiken, die gesteuert werden müssen. 2023 erzielte der Fonds durch den Ausschluss einzelner Länder mit schwacher Performance Mehrertrag, aber auch das Gegenteil ist möglich. Dennoch erwarten wir auch weiterhin Mehrertrag, da Demokratiedefizite oft mit schlechten staatlichen Strukturen und einer schlechten Staatsführung einhergehen. Oft hat das zu Mindererträgen geführt, da solche Länder häufig hohe Staatsdefizite haben, die Inflation hoch ist und ihre Währungen abwerten.


Bei unserer Fondsauswahl bevorzugen wir Manager mit nachweislich guten Fundamentalanalysen, einem sorgfältigen Risikomanagement und aktivem Engagement mit den Emittenten.

Die Dekarbonisierung von Emerging-Market-Portfolios ist nicht einfach, weil die Länder oft neue Industrien aufbauen müssen und es an Geld wie an Infrastruktur mangelt, um nur einige Faktoren zu nennen. Generell ist die Dekarbonisierung des Anleihenportfolios nicht einfach. Es gibt viele Wertpapieremittenten, und die Investoren können oft weniger Einfluss auf die Dekarbonisierung nehmen als Aktionäre. Schlüsselfunktionen haben daher Investitionen in grüne Anleihen, die Integration von ESG-Kriterien und der Kontakt zu den Emittenten. Um die Fortschritte in Europa zu nutzen, haben wir 2023 eine neue Strategie aufgelegt, die in das europäische Aggregate-Anleihenuniversum investiert.


Mit unserer ESG-Scorecard und anderen Analyseinstrumenten wollen wir gewährleisten, dass unsere Manager höchste Standards einhalten. 2023 galten 48% der Fonds bei der ESG-Integration und dem Nachhaltigkeitsrisikomanagement als Vorreiter. Die übrigen 52% galten als Profis (vgl. Abbildung 12).

Alles tun, um Wandel zu erreichen

Die ESG-Performance unserer Portfolios wollen wir vor allem durch Managerauswahl und Engagement verbessern. Bisweilen trennen wir uns aber auch von Anlagen, wenn das Engagement erfolglos bleibt, vor allem wenn das Handeln der Manager unseren Grundsätzen widerspricht.


Außerdem beteiligen wir uns aktiv an Diskussionen. So wirken wir in Brancheninitiativen wie der Institutional Investors Group on Climate Change (IIGCC) mit, um Standards und Messverfahren zu verbessern sowie Empfehlungen für die CO2-Buchführung bei Emerging- Market-Staatsanleihen zu entwickeln. Bei unseren Anlageentscheidungen halten wir Transparenz und Rechenschaftspflicht für wichtig. Wir wollen nicht nur Finanzerträge für unsere Kunden erzielen, sondern auch ökologischen und sozialen Fortschritt fördern, sofern das nicht im Widerspruch dazu steht. Letztlich glauben wir, dass Portfolios, die beides leisten, am meisten dazu beitragen können, dass Anleger mit ihren Anleiheninvestitionen Umwelt und Gesellschaft helfen können.

ESG- und IMP-Bewertungen


O

ESG-Beurteilung

Vorreiter

48,3%

Profi

51,8%

Anfänger

0%

Nachzügler

0%

Nicht geprüft

0%


O

IMP-Beurteilung

Aktive Schadensvermeidung

70,6%

Stakeholdernutzen

9,4%

Lösungsorientierung

7,9%

Schäden möglich/absehbar

11,8%

Nicht geprüft

0%

Investmentgrade-Anleihen

CO2-Gesamtemissionen (Scope 1 + 2)

in tCO​​​​​​​2e

Economic Intensität

in tCO​​​​​​​2e

Benchmark

Anthos-Investmentgrade-Anleihen-Portfolio

High-Yield-Anleihen

CO2-Gesamtemissionen (Scope 1 + 2)

in tCO2e

Economic Intensität

in tCO​​​​​​​2e

Benchmark

Anthos high yield bonds

Abbildung 14: CO2-Emissionen unseres Anleihenportfolios im Benchmarkvergleich

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