Dimple Sahni

Managing Director Multi-Asset Impact

Johanna Brenninkmeijer

Managing Director Multi-Asset Impact

Diana Wesselius

Managing Director Multi-Asset Impact

Das Global Impact Investing Network (GIIN) hat Impact Investments 2009 als „Anlagen in Unternehmen, Organisationen und Fonds“ definiert „die neben Finanzerträgen messbaren sozialen und ökologischen Impact (positive Auswirkungen) anstreben“.


Wir freuen uns, dass 2023 100% unseres Multi-Asset- Impact-Portfolios in Fonds investiert waren, die den Stakeholdern nützen oder Lösungen für ökologischen und gesellschaftliche Lösungen bieten (gemäß IMP-Methodik, vgl. Abbildung 23). Das entspricht dem Ziel, neben marktüblichen Finanzerträgen positiven messbaren sozialen und ökologischen Impact zu erzielen.


Wir haben alle Fonds in unserem Portfolio mit unserer ESG-Scorecard beurteilt und dabei deutliche Fortschritte bei der ESG-Integration durch die Fondsmanager erkannt. Viele Manager wurden von Profis zu Vorreitern, auch weil wir uns konsequent für eine bessere Praxis einsetzen (vgl. Abbildung 22).

Sachwerte und Infrastruktur in Afrika

Zu den wichtigsten Entwicklungen in diesem Jahr zählt unsere Anlage in einen afrikanischen Infrastrukturfonds – passend zu unserem Ziel, in unseren assetklassenübergreifenden Impact-Portfolios auch in Sachwerte zu investieren. Wir haben uns aus mehreren Gründen für diesen Fonds entschieden:

Lösungsbedarf

  • Afrikas große Infrastrukturdefizite sind ein wichtiges Hindernis für die sozioökonomische Entwicklung. Nötig sind innovative Finanzlösungen, wie sie der Fonds anstrebt.

Regionaler Schwerpunkt

  • Der Fonds investiert vorwiegend in Afrika, wo wir bislang untergewichtet waren.

Diversifiziertes Portfolio

  • Der Fonds investiert in unterschiedliche Infrastrukturprojekte, etwa in den Bereichen Solarenergie, Kühlhäuser, Telekommunikationsmasten und Verkehrswege.

Infrastruktur statt erneuerbarer Energien

  • Investitionen in erneuerbare Energien sind wichtig. Dennoch haben wir uns für einen übergreifenden Infrastrukturfonds entschieden, weil wir eine reine Energiestrategie in Afrika für risikoreich hielten und wir auch stärker diversifizieren wollten. Ausgewählt haben wir den Fonds aufgrund der Performancehistorie seines Managers. Er ist bei der ESG-Integration und dem Engagement bei dem Portfoliounternehmen führend und möchte die CO2-Emissionen jeder Einzelanlage verringern. Außerdem ist der Fonds in ganz Afrika präsent.

Größe und Einfluss

  • Wir verzichten auf Anlagen mit mehr als 1 Milliarde Euro Volumen, um besser Einfluss nehmen zu können.

Ende des 1. Quartals 2024 war der Fonds in fünf wichtige Projekte investiert: ein integriertes Energieunternehmen in Südafrika, ein Logistikunternehmen, das unter anderem den grenzüberschreitenden Transport im südlichen Afrika verbessert, ein Straßenbauprojekt zur besseren Anbindung ländlicher Regionen in Kenia, einen Kühlhausbetreiber in Südafrika und Namibia sowie einen Betreiber von Telekommunikationsmasten in Nigeria und dem Kongo. Alle diese Projekte zeigen, dass der Fonds in Regionen mit großem Infrastrukturbedarf viel erreichen kann.

Impact-Messung: Fortschritte und Herausforderungen

Wir haben unseren Ansatz in puncto SDGs und Nachhaltigkeit weiter geschärft – ein Projekt, das wir letztes Jahr begonnen haben. Wir meinen, dass die UN-Nachhaltigkeitsziele bei einer assetklassenübergreifenden Impact-Strategie keinen echten Mehrwert bieten. Stattdessen wollen wir anhand unserer drei zentralen Werte investieren. Daher arbeiten wir an konkreten Impact-Kennzahlen, die die Messung und die Ausrichtung an unseren Werten erlauben.


Unsere Einflussnahme auf Fondsmanager gemäß den Anforderungen von Artikel 9 EU-Offenlegungsverordnung soll höchste Standards erfüllen. Zugleich sind wir uns aber der besonderen Herausforderungen für kleinere Fonds bewusst. Die neuen Principal-Adverse- Impact-Erklärungen (PAI-Erklärungen), wie sie die EU-Offenlegungsverordnung verlangt, haben ganz wesentlich zu besseren Informationen über mögliche negative ökologische und soziale Folgen von Anlagen beigetragen.


Trotz dieser Erfolge stellen uns nicht börsennotierte Anlagen weiterhin vor Herausforderungen, vor allem in Entwicklungsländern. Für kleinere Private-Capital-Fonds fehlen oft die Daten, sodass die CO2-Emissionen der einzelnen Assetklassen nicht immer leicht einzuschätzen sind. Gemeinsam mit unseren Portfoliomanagern arbeiten wir daher an Proxy-Kennzahlen, die weitere Erkenntnisse liefern können.

Erkenntnisse durch Vor-Ort-Arbeit in Asien

2023 reiste unser Team zu mehreren Treffen von Limited Partner Advisory Committees (LPAC) in Asien, die von den dort tätigen Impact-Managern geleitet wurden. Eine dieser Sitzungen, die Jahreshauptversammlung eines Fonds, lieferte wichtige Erkenntnisse zu Themen wie finanzielle Inklusion, Gesundheit, Bildung und Logistik. Nach Kontakten zu allen Portfoliounternehmen im Fonds besuchten wir viele von ihnen vor Ort. Wir wollten uns selbst ein Bild von ihrem Impact machen:


Evermos ist eine soziale Handelsplattform, die islamische Werte respektiert und auf der ortsansässige kleine und mittlere Unternehmen ihre Produkte bewerben und an Einzelhändler verkaufen können. 2023 erhielt Evermos den 3G Excellence in Women Empowerment Award sowie den Asia Pacific Stevie Award for Excellence in Social Impact.


Ricult ist eine innovative Landwirtschaftsplattform, die Bauern vor und nach der Ernte Finanzmittel zur Verfügung stellt und ihren Zugang zu Krediten und anderen Ressourcen verbessert. Das steigert die Produktivität der Landwirtschaft und schafft eine nachhaltige Existenzgrundlage für Kleinbauern.


Für 2022 berichtete der Fonds über folgende Impacts: Über 10.000 Landwirte erhielten Zugang zu Finanzmitteln und Technologien, über 4.000 einkommensschwächere Personen bekamen Zugang zu Gesundheitsversorgung und mehr als 107.000 Unternehmer erhielten Zugang zu einer Handelsplattform, mit der sie ihren Lebensunterhalt verdienen und ihre Einkommen steigern konnten.26

ESG- und IMP-Bewertungen


O

ESG-Beurteilung

Vorreiter

83,0%

Profi

15,0%

Anfänger

2,0%

Nachzügler

0%

Nicht geprüft

0%

Abbildung 22: ESG-Beurteilung


O

IMP-Beurteilung

Aktive Schadensvermeidung

0%

Stakeholdernutzen

33,5%

Lösungsorientierung

66,5%

Schäden möglich/absehbar

0%

Nicht geprüft

0%

Abbildung 23: IMP-Beurteilung

26Mehr Informationen auf Anfrage.

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