John Linck

Managing Director Real Estate

Tjeerd Jansen

Managing Director Real Estate

Wir freuen uns, dass 86% unseres Immobilienportfolios in Fonds investiert sind, die ökologische und gesellschaftliche Schäden vermeiden wollen. Weitere 7% des Immobilienportfolios entfallen auf Fonds, die Stakeholdern nützen. Der Anteil des Fondsvermögens in der Kategorie „Schäden möglich/absehbar“ ist von 17% im Jahr 2022 auf 7% im Jahr 2023 gefallen. Das liegt am Rückzug aus Altbeständen, die nicht zu unserem ESG-Ansatz passen. Wir legen Wert darauf, dass unsere Manager auch in Zukunft eine gute ESG-Performance zeigen, Risiken steuern, Nachhaltigkeitschancen nutzen und ihre Portfolios zukunftssicher machen (vgl. Abbildung 16).


Wegen der hohen Zinsen war 2023 für den Immobiliensektor weltweit nicht einfach. Das Anlageuniversum hat sich zweigeteilt – ESG-Vorreiter blieben ihren ehrgeizigen Zielen treu, auch dank kompetenter Mitarbeiter, umfassender Ressourcen und eines guten Reportings. Kleinere Manager mit schwächeren ESG-Teams und -Strategien verringerten ihre Nachhaltigkeitsbemühungen hingegen und konzentrierten sich auf die finanziell relevantesten Themen. Zum Glück war die ESG-Performance des Anthos-Immobilienportfolios nach wie vor gut. Auch 2023 bemühten wir uns um konsequente Fortschritte auf Fondsund Objektebene.

Auf die finanzielle Relevanz der ESG-Themen kommt es an

Wegen der für Immobilienmanager schwierigen Wirtschaftslage stand die finanzielle Relevanz der ESG-Themen im Mittelpunkt. Unsere Manager greifen sie in ihren Analysen und Entscheidungen auf, indem sie Risiken und Chancen konsequent evaluieren und berücksichtigen. ESG-Probleme können den Wert eines Objekts in vielerlei Hinsicht schmälern, wie Abbildung 17 zeigt.

Finanzielle FolgenBeispiele für finanzielle Folgen
Zusätzlicher InvestitionsbedarfModernisierung zur Verbesserung der Energieeffizienz
Höhere KostenSteigende Versicherungsprämien durch physische Risiken
Unsicherheit über künftige EinnahmenProbleme der Mieter durch Extremwetterereignissen
VeralterungsrisikoGebäude erfüllen nicht mehr die gesetzlichen Mindeststandards für die Energieeffizienz

Abbildung 17: Finanzielle Folgen von ESG-Faktoren (Anthos-Adaption der UN PRI)

Zu den finanziellen relevanten ESG-Themen zählen bei Immobilien Energiemanagement, Wasser- und Abfallmanagement, die physischen Auswirkungen des Klimawandels sowie Biodiversitätsrisiken und Arbeitspraktiken in der Lieferkette. Mit unseren ESG-Analysen und unserem Engagement haben wir uns 2023 darauf konzentriert, dass die Manager diese Themen angehen. Wir sind an der GRESB (früher Global Real Estate Sustainability Benchmark) beteiligt und nutzen deren Portfolio- und CO2-Tools für die ESG-Integration. Ziel sind transparentere und vergleichbarere Fondsdaten, damit wir Portfoliochancen und risiken besser erkennen können.


Die Immobilienportfolios von Anthos lagen über der GRESB-Benchmark und dem Vergleichsgruppendurchschnitt. Dabei werden wichtige ESG-Komponenten wie Governance, Management, Treibhausgasemissionen, Energieeffizienz, Wasser- und Abfallmanagement, Umgang mit Mietern und Umgang mit Anwohnern berücksichtigt. Alle Portfolios erhielten einen „Green Star“, der eine gute absolute Performance bescheinigt. Die GRESP-Kennzahlen streuten aber stark, insbesondere bei der Emissionsintensität. Wenn ein Fonds bei einem bestimmten ESG-Thema besonders gut abschnitt, setzten wir uns dafür ein, ihn zum Branchenstandard zu erklären. Außerdem nahmen wir intensiven Einfluss auf die Fonds, die bei wichtigen Themen hinten lagen, um gemeinsam an einer besseren ESG-Performance zu arbeiten. Das stellt sicher, dass die Fonds hier nicht hinter dem Markt sowie die Erwartungen von Aufsichtsbehörden und Stakeholder zurückfallen. Außerdem macht es die Portfolios angesichts der Klimawandel- und Veralterungsrisiken zukunftssicher.

Von Worten zu Taten

2023 haben sich unsere Manager nicht mehr auf Selbstverpflichtungen und Ziele beschränkt, sondern ESG-Initiativen auch umgesetzt. Das zeigen die Fortschritte auf Fonds- und Objektebene sowie die bessere Datentransparenz. Außerdem wurden aus manchen einmaligen ESG-Initiativen strukturelle Konzepte. Zunehmend wurden während des gesamten Objektlebenszyklus Nachhaltigkeitskonzepte verfolgt und zum Tagesgeschäft im Assetmanagement. Systematische Initiativen zur Verringerung der CO2-Emissionen und Schonung anderer Ressourcen hatten zur Folge, dass ein immer größerer Teil der Energie aus erneuerbaren Quellen stammte. Der CO2-Fußabdruck fiel daher ebenso wie der Wasserverbrauch und der Anteil nicht recycelter Abfälle. So hat einer unserer europäischen Logistikimmobilienfondsmanager im Oktober 2023 ein Pilotprojekt gestartet. Ziel ist die Emissionsverringerung durch den Einsatz unterschiedlicher CO2-armer Baustoffe und eines nachhaltigen Designs. Unser Portfolio machte Fortschritte in den Bereichen Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, Kreislaufwirtschaft, Arbeitnehmerrechte und Transparenz der Lieferketten.


Ein Beispiel für einen Fonds im Portfolio, der den Stakeholdern nützt, ist ein niederländischer Wohnimmobilienfonds. Er investiert in finanzierbare nachhaltige Qualitätsobjekte im Einklang mit unseren Nachhaltigkeitsgrundsätzen. Der Fonds hat ein 5-Sterne-Rating von der GRESB und verfolgt mit klimabezogenen Leistungskennziffern die Fortschritte bei den Energieeffizienz- und Emissionszielen. Außerdem berichtet der Fonds transparent und professionell über Investitionen zur Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude. Er fördert Umwelt- und Sozialziele und gilt als Artikel-8-Fonds gemäß EU-Offenlegungsverordnung. Seine Anlagen verfolgen vier UN-Nachhaltigkeitsziele: Bezahlbare und saubere Energie, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, nachhaltige Städte und Gemeinden und Maßnahmen zum Klimaschutz.

Klima im Blickpunkt: Risiko und Chance

Immobilien sind direkt und indirekt für etwa 40% aller weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich (UNEP FI 2022). Das Netto-Null-Ziel erfordert daher große Veränderungen mit erheblichen Übergangsrisiken. Nicht nachhaltige Gebäude können unattraktiver werden. Außerdem sind strengere Regulierungen und Berichtspflichten denkbar, ebenso wie neue Regeln für die Energieintensität und die Renovierung von Gebäuden. Chancen entstehen wiederum dadurch, dass Gebäude zukunftssicher werden, mehr erneuerbare Energie eingesetzt wird und die Energieeffizienz steigt. Wir sind uns bewusst, dass Klimarisiken (physische Risiken ebenso wie Übergangsrisiken) den Cashflows ebenso wie dem zukünftigen Wert der Objekte schaden können. Der Klimawandel ist daher eines der finanziell relevantesten Portfoliorisiken, aber auch eine der größten Chancen. Umso wichtiger ist es, ihn bei Anlageentscheidungen zu berücksichtigen. Wenn wir 2024 für alle Fonds Klimastrategien formulieren, wollen wir uns daher auf die finanziell wichtigsten Risiken und Chancen konzentrieren. Außerdem möchten wir sozialen Mehrwert schaffen, indem wir dort, wo wir investieren, für die Gesellschaft und die Zulieferer da sind.

ESG- und IMP-Bewertungen


O

ESG-Beurteilung

Vorreiter

57,0%

Profi

37,0%

Anfänger

6,0%

Nachzügler

0%

Nicht geprüft

0%

Abbildung 15: ESG-Beurteilung


O

IMP-Beurteilung

Aktive Schadensvermeidung

86%

Stakeholdernutzen

7,0%

Lösungsorientierung

0%

Schäden möglich/absehbar

7,0%

Nicht geprüft

0%

Abbildung 16: IMP-Beurteilung


O

86

100

GRESB score

Green star

GRESB-Durchschnitt

80

Vergleichsgruppen-

durchschnitt

81


O

Management score

GRESB-Durchschnitt

28

Benchmark-

durchschnitt

28

30

30


O

Performance score

GRESB-Durchschnitt

52

Vergleichsgruppen-

durchschnitt

52

56

70

ESG-Scores im Vergleich


O

49

62

Environmental

GRESB-Durchschnitt

45

Vergleichsgruppen-

durchschnitt

45


O

18

18

Social

GRESB-Durchschnitt

17

Benchmark-

durchschnitt

17

​​​​​​​

O

20

20

Governance

GRESB-Durchschnitt

18

Benchmark-

durchschnitt

18

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